April 2019

Selbst aktiv werden statt Plakate schwenken

Umwelttag an der Werner-von-Siemens-Realschule

umwelttag 2019

(Artikel und Foto: Kristina Kunzmann / Mainpost)

Ein Einkaufswagen. Eine Pfanne. Schmutzige Windeln. Es ist schier unglaublich, was manche Menschen einfach in der freien Natur abladen, anstatt es ordnungsgemäß im Müll zu entsorgen. Diese Erfahrung machten auch die 337 Realschüler und ihre Lehrer, die im Rahmen eines Umwelttages ein "Rama dama" in den städtischen Fluren durchführten.

 

Der Umwelttag war vom unterfränkischen Ministerialbeauftragten als Reaktion auf die derzeit laufenden freitäglichen Schüler-Proteste für einen besseren Umweltschutz ausgerufen worden. Jede Klasse sollte an diesem Tag eine Aktion rund um den Umweltschutz starten. So wurden vielfältige Maßnahmen umgesetzt. Unter anderem wurde eine Liste mit 20 Punkten zur Verbesserung der eigenen Klimabilanz erarbeitet, Insektenhotels gebaut oder auch eine Dokumentation über das sogenannte "Upcycling" (Verwerten von scheinbar nutzlosem Müll zu neuen Objekten) erstellt.

Schüler und Lehrer werden selbst aktiv

An der Werner-von-Siemens-Realschule befürwortet man zwar die Ideen der schwedischen Klimaschutzaktivisten Greta Thunberg. Allerdings wollte man nicht nur freitags demonstrierend Plakate schwenken, sondern anders aktiv den Umweltschutz vorantreiben. Deshalb startete man als eines der Umwelttag-Projekte ein Rama Dama, welches von den Lehrkräften Heidi Ragati und Hansjürgen Ragati federführend organisiert worden war.

Fünfzehn Schulklassen aller Jahrgangsstufen und ihre Lehrer beteiligten sich daran. Sie sammelten in mehreren Gruppen an verschiedenen Stellen in den Bad Neustädter Fluren den Müll, aufgeteilt in die vier Kategorien Plastik, Glas, Papier und Restmüll. In einem sternförmigen Marsch zogen die Schüler und Lehrer schließlich zum Marktplatz, wo sie den Müll auf einem großen Haufen auftürmten. Eine Passantin ist sehr angetan, als sie die Schüler und Lehrer mit ihren Müllzangen erblickt: "Super, da lernen die Jugendlichen gleich was fürs Leben", sagt sie erfreut.

Die Stadt Bad Neustadt und somit auch der städtische Bauhof waren als Unterstützer sofort mit im Boot, da die Idee sie begeisterte. "Wir finden die Aktion einfach fantastisch. Auch das Engagement der Schüler - wohlgemerkt an einem Freitag und dem letzten Schultag vor den Osterferien - verdient sehr großes Lob." Die Stadt stellte für die fleißigen Müllsammler die Müllzangen sowie Getränke. Bauhofleiter Konrad Wehe und sein Team erklärten sich bereit, den gesammelten Müll fachgerecht zu entsorgen.

Großer Müllhaufen türmt sich auf dem Marktplatz

Und da kam einiges zusammen: "Vor allem viele Kippen, Glas und Restmüll", resümiert Heidi Ragati. Es wundere ihn, was die Schüler alles zutage befördert haben, meint Bürgermeister Bruno Altrichter, während er auf den großen Müllhaufen auf dem Marktplatz blickt. "Wobei, eigentlich wundert mich inzwischen gar nichts mehr, bei dem Umgang mit Müll, den einige Personen an den Tag legen", meint Altrichter nachdenklich.

Den Schülern dankte Altrichter sehr herzlich für ihr Engagement. "Es ist eine großartige Idee und absolut toll, was ihr geleistet habt. Und jetzt: genießt Eure Ferien", rief Bruno Altrichter den Schülern zu und überreichte als kleines Dankeschön seitens der Stadt Bad Neustadt jedem Schüler einen Triamare-Gutschein.

Was denken die Schüler selbst über die Aktion? Johanna Härter und Lina Stenzl, beide Schülerinnen der 6c, waren mit ihren Klassen an der Brend unterwegs: "Wir haben Windeln gefunden - mit Inhalt -, außerdem viele Schnapsflaschen", erzählt Johanna, und Lina ergänzt: "Es hat uns schon gewundert, was die Leute alles einfach in die Natur schmeißen. Aber die Aktion ist wichtig. Und Spaß gemacht hat sie auch."

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.